„Fragt uns, wir sind die letzten...“ Erinnern für die Zukunft
Jugendliche sprechen mit KZ- und Ghetto-Überlebenden 08. bis 14. Mai 2022
Nach zwei Jahren Unterbrechung, in denen durch die Pandemie keine Besuche von Zeitzeuginnen und Zeitzeugen möglich waren, werden nun wieder Überlebende der Konzentrationslager und Ghettos in Polen zu Gast im Bistum Mainz sein.
Die Zeitzeuginnen und Zeitzeugen werden vom 08. bis 14. Mai 2022 im Kloster Jakobsberg in Ockenheim wohnen und jeden Vormittag Schülerinnen und Schülern ihre Erfahrungen aus der Zeit des Nationalsozialismus schildern. Angesichts der Tatsache, dass wieder Krieg herrscht in Europa, dass Hass im Internet verbreitet wird und Rassismus auf dem Vormarsch ist, wollen sie ein Zeichen setzen. Sie wollen den Schüler:innen vermitteln, dass Frieden und Demokratie gefährdet sind und dass man sich dafür engagieren muss, um sie zu erhalten.
Die Frauen und Männer sind zwischen 83 und 87 Jahren alt. Sie wurden in dem Internierungs- und Arbeitslager Lebrechtsdorf-Potulitz sowie im Ghetto Sambor und dem „Jugendverwahrlager Litzmannstadt“ inhaftiert.
Begleitet werden sie von Ehren- und Hauptamtlichen des Bistums Mainz und des Maximilian-Kolbe-Werkes.
An den Gesprächen nehmen Klassen bzw. Jahrgänge aus folgenden Schulen teil:
Montag, 09.05.: Sebastian-Münster-Gymnasium Ingelheim
Dienstag, 10.05.: Maria Ward Schule Mainz
Donnerstag, 12.05.: Gymnasium am Römerkastell Alzey
Freitag, 13.05.: Rochus-Realschule Bingen
Dienstag, 10.05.2022, 9:00 Uhr
Pressekonferenz mit Bildungsministerin Dr. Stefanie Hubig
Ort: Bildungsstätte Kloster Jakobsberg, Saal St. Bonifatius
Gemeinsam mit Filmemacher Edmund Bohr und Autor Reiner Engelmann stellt das Bildungsministerium RLP im Rahmen einer Pressekonferenz zwei Filme über die beiden Holocaust-Überlebenden Henriette Kretz und Niusia Horowitz-Karakulska vor. Henriette Kretz wird bei der Pressekonferenz ebenfalls zu Gast sein.
Mittwoch, 11.05.2022, 18:00 Uhr
Öffentliche Abendveranstaltung mit Zeitzeugin Henriette Kretz in Mainz
Das Haus des Erinnerns - für Demokratie und Akzeptanz veranstaltet zusammen mit der Akademie der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz ein Gespräch mit der Holocaust-Überlebenden Henriette Kretz und Autor Reiner Engelmann.
Ort: Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Geschwister-Scholl-Straße 2, 55131 Mainz
Donnerstag, 12.05.2022, 19:30 Uhr
Öffentliche Abendveranstaltung mit Zeitzeugin Henriette Kretz und Autor Reiner Engelmann in Bingen
In Kooperation mit pax christi Rhein-Main Regionalverband Limbugr-Mainz, vhs Bingen, Arbeitskreis Jüdisches Bingen, Pfarrgruppe Bingen-Süd, Evangelische Johanneskirchengemeinde Bingen, Evangelische Christuskirche Bingen
Ort: Aula der Hildegardisschule, Holzhauserstraße 16, 55411 Bingen am Rhein
Organisiert wird der Besuch von der Geschäftsstelle Weltkirche/Gerechtigkeit und Frieden im Bistum Mainz in enger Kooperation mit dem Maximilian-Kolbe-Werk in Freiburg, das seit vielen Jahren Überlebende der Konzentrationslager und Ghettos auf vielfältige Weise unterstützt.
Besuche von polnischen Zeitzeuginnen und Zeitzeugen an Schulen im Bistum Mainz finden seit 2001 statt.
Literaturhinweis:
Engelmann, Reiner: Hass und Versöhnung. Ein ehemaliger Neonazi und eine Holocaust-Überlebende begegnen sich. - Penguin Random House, TB, 272 Seiten, erschienen am 15. November 2021. - ISBN-13: 9783641258276
Kretz, Henriette: Willst Du meine Mutter sein? Eine Kindheit im Schatten der Schoah. - erschienen im Hille-Verlag Chemnitz, 2013. ISBN 978-3939025382.