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< Saufen für den Führer. Bingen und seine Weinpatenschaften im Dritten Reich
02.03.2023 12:27 Alter: 1 Jahr

Im März heißt es wieder „Bingen liest ein Buch“

Daniela Dröschers Roman „Lügen über meine Mutter“ steht im Fokus der Veranstaltungsreihe der vhs Bingen vom 8.-30.03.2023


Daniela Dröscher erzählt in „Lügen über meine Mutter“ vom Aufwachsen in einer Familie, in der ein Thema alles beherrscht: das Körpergewicht der Mutter. Ist diese schöne, eigenwillige, unberechenbare Frau zu dick? Muss sie dringend abnehmen? Ja, das muss sie. Entscheidet ihr Ehemann. Und die Mutter ist dem ausgesetzt, Tag für Tag.

»Lügen über meine Mutter« ist zweierlei zugleich: die Erzählung einer Kindheit im Hunsrück der 1980er, die immer stärker beherrscht wird von der fixen Idee des Vaters, das Übergewicht seiner Frau wäre verantwortlich für alles, was ihm versagt bleibt: die Beförderung, der soziale Aufstieg, die Anerkennung in der Dorfgemeinschaft. Und es ist eine Befragung des Geschehens aus der heutigen Perspektive: Was ist damals wirklich passiert? Was wurde verheimlicht, worüber wurde gelogen? Und was sagt uns das alles über den größeren Zusammenhang: die Gesellschaft, die ständig auf uns einwirkt, ob wir wollen oder nicht?

Die vhs Bingen lädt alle Binger und Bingerinnen ein, diesen aufwühlenden und berührenden Roman im März zu lesen und darüber bei verschiedenen Veranstaltungen ins Gespräch zu kommen. Alle sollen sich beteiligen und mitlesen. Daher haben nicht nur die örtlichen Buchhandlungen das Werk vorrätig, es ist genauso in der Bücherei³ mit ausreichend Leseexemplaren im Bestand. Zusätzlich beteiligen sich Binger Gastronomen und Cafés (Eiscafé Rialto, Drei, Heimat No. 5)und legen Bücher für die Gäste zur Lektüre vor Ort aus.

 

Die Veranstaltungen im Einzelnen

Mittwoch, 08.03.2023 19 Uhr – Ida-Dehmel-Saal:
Lesung mit der Autorin Daniela Dröscher

Daniela Dröscher, Jahrgang 1977, aufgewachsen in Rheinland-Pfalz, lebt in Berlin. Studium der Germanistik, Philosophie und Anglistik in Trier und London, Promotion im Fach Medienwissenschaft an der Universität Potsdam sowie ein Diplom in »Szenischem Schreiben« an der Universität Graz. Sie wurde u.a. mit dem Anna-Seghers-Preis, dem Arbeitsstipendium des Deutschen Literaturfonds sowie dem Robert-Gernhardt-Preis (2017) ausgezeichnet. Seit Herbst 2018 ist sie Ministerin im Ministerium für Mitgefühl.

 

Der Roman „Lügen über meine Mutter“ stand 2022 auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises.

In ihm lässt Daniela Dröscher schonungslos und eindrücklich ihr kindliches Alter Ego die Jahre, in denen sich dieses »Kammerspiel namens Familie« abspielte, noch einmal durchleben. Ihr gelingt ein ebenso berührender wie kluger Roman über subtile Gewalt, aber auch über Verantwortung und Fürsorge. Vor allem aber ist dies ein tragik-komisches Buch über eine starke Frau, die nicht aufhört, für die Selbstbestimmung über ihr Leben zu kämpfen.

 

Donnerstag, 16.03.2023, 19 Uhr – Bücherei³
Themenabend: Moderne Frauenbilder

In Deutschland geht man laut Gesetz von einem gleichberechtigten Miteinander von Mann und Frau aus, doch wie sieht es in der Realität aus? Wie sieht es mit der tatsächlichen Rollenverteilung in den Familien aus? In welcher Wertigkeit stehen Care-Arbeit und Berufstätigkeit zueinander? Warum spielen Begriffe wie Mental-Load und Burn-Out eine immer größere Rolle, wenn man sich mit dem Thema Vereinbarkeit von Familie und Beruf beschäftigt? Und wieso wird immer noch viel zu häufig danach begutachtet, wie hübsch, schlank und gut aussehend eine Frau ist, wenn es doch eigentlich um andere Kompetenzen geht?

Diesen und weiteren Fragestellungen wollen wir am Themenabend mit Expertinnen auf dem Podium auf den Grund gehen und damit zugleich viele Aspekte aus dem Roman „Lügen über meine Mutter“ aufgreifen und in die heutige Zeit übertragen.

 

Auf dem Podium diskutieren:

  • Ulrike Horn (Fachärztin für Allgemeinmedizin, Psychotherapeutin)
  • Katharina Lindner (Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Bingen)
  • Christin Peters (Leiterin des Jugendhauses Bingen)
  • Christiane Sieben (Leiterin des Caritaszentrums St. Elisabeth Bingen)
  • Moderation: Nina Göttelmann (VHS und Musikschule Bingen)

 

Donnerstag, 23.03.2023, 17.15 und Freitag 24.03.2023, 19.30 Uhr –KiKuBi
Film: Embrace-Du bist schön

Als Taryn Brumfitt 2013 ein ungewöhnliches Vorher-Nachher-Foto von sich postet, wird ihre Aktion zu einem weltweiten Medienereignis. Über 100 Millionen Menschen sehen das Bild in sozialen Netzwerken. Mit dem Foto, das Brumfitt vor und nach einer Schwangerschaft zeigt, wollte sie Frauen dazu bewegen, ihre Körper so zu lieben, wie sie sind. Sie sollen sich nicht von einem Ideal unter Druck setzen lassen, wie es täglich in Medien und der Werbung transportiert wird - einem Ideal, das Schlankheit und bestimmte Proportionen vorgibt.

Für ihre Dokumentation reiste Brumfitt um die Welt. Sie sprach mit Frauen, um herauszufinden, was sie über ihre Körper denken und ob sie Erfahrungen mit Body Shaming haben, mit der öffentlichen Diskreditierung wegen körperlicher Merkmale. Taryn Brumfitts Botschaft: „Liebe deinen Körper wie er ist, er ist der einzige, den Du hast!“

Regie: Taryn Brumfitt

 

Donnerstag, 30.03.2023 – 19 Uhr –Bücherei³
Binger Literarisches Quartett

Den Abschluss bildet das Binger literarische Quartett – in Anlehnung an das Original geht es hier noch einmal intensiv um den Roman. Auf dem Podium sind Julia Löffler (Bücherei³), Sabine Kruesemer (Buchhandlung Herr Holgersson), Sören Heim (Journalist und Autor) und Tobias Strunk (vhs) und gehen beim Roman "Lügen über meine Mutter" literarisch in die Tiefe. Auch das Publikum darf gern mitdiskutieren.

 

Die Anmeldung zu allen Veranstaltungen ist ab sofort unter www.vhs-bingen.de, Tel.: 06721-308850 oder per E-Mail an: service@vhs-bingen.de möglich.